Aus der Offenbach-Post vom 2. August 2024
Aus der Offenbach-Post vom 13. Juni 2024
Aus der Offenbach-Post vom 26. März 2024
Aus der Offenbach Post vom 19.12.2022:
Aus der Offenbach Post vom 23.09.2022:
Aus der Offenbach Post vom 27.07.2022:
Aus der Offenbach Post vom 25.02.2022:
„Zweierlei Maß“
Kritik an Grünen wegen Wappenkreisel
Dietzenbach – Der Verein für internationale Beziehungen (ViB), der für die Pflege der Städtepartnerschaften von Dietzenbach zuständig ist, hat sich in einer Stellungnahme zur Diskussion über das Wappen der chinesischen Partnerstadt Kunming geäußert. Wie berichtet, soll das Zeichen neben dem Wappenkreisel einen gesonderten Platz erhalten, was angesichts der Menschenrechtslage in China von den Dietzenbacher Grünen kritisiert worden war. „Durch die Installation eines Wappens am Kreisel erfährt Kunming keine Sonderbehandlung, sondern es gebührt unserer chinesischen Partnerstadt die gleiche Achtung wie gegenüber den anderen Partnerstädten“, heißt es vom ViB. Insofern sei die Kritik „nicht gerechtfertigt“. Der Verein wirft den Grünen vor, mit zweierlei Maß zu messen: „Sonst müssten sie zum Beispiel auch die Städtepartnerschaft mit Oconomowoc in den USA kritisieren, wo doch in dem Land ein struktureller Rassismus herrscht, der gegen die Menschenrechte verstößt.“
Der ViB verfolgt laut seiner Satzung den Zweck, durch Austausch mit den Partnerstädten zur Völkerverständigung beizutragen. Mit zwischenmenschlichen Begegnungen werde gegenseitiges Vertrauen und Respekt gefördert, „unabhängig vom politischen System des jeweiligen Landes“, betont der Verein. Gerade wenn es Kritik und Vorbehalte gegenüber der Politik im Land einer Partnerstadt gebe, seien die persönlichen Kontakte umso wichtiger. „Erinnert sei an die Bedeutung der Städtepartnerschaften mit Frankreich, die in den 50er Jahren dazu beitrugen, vor allem durch den Jugendaustausch die „Erbfeindschaft“ zwischen beiden Ländern zu überwinden und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. nb
Aus der Offenbach Post vom 18.02.2022:
„Eine neutrale Partnerschaft“
Wappen der Stadt Kunming erhält gesonderten Platz
Autofahrern, die in den vergangenen Tagen durch den Wappenkreisel gefahren sind, bot sich ein rätselhaftes Bild: Städtische Mitarbeiter schütteten am Fahrbahnrand des Wappenkreisels einen Erdhaufen auf, der nun ein wenig verloren wirkt neben dem Hügel mit all den Hoheitszeichen von Dietzenbachs Partnerstädten im Kreisel.
Dietzenbach – Doch während wohl noch so mancher Verkehrsteilnehmer darüber grübelt, was es wohl mit dem unscheinbaren Haufen auf sich hat, sorgt dieser – beziehungsweise sein Zweck – bereits für Unmut. Denn auf ihm soll das Wappen der chinesischen Partnerstadt Kunming platziert werden.
Für die Grünen ist das aus mehrerlei Hinsicht ein fatales Zeichen. „Wir verstehen nicht, wieso Kunming eine solche Sonderbehandlung erfährt“, sagt der Grünenpolitiker und Vorsitzende des Bauausschusses Nils Steinheimer auf Nachfrage. Die „exponierte Lage“ des Wappens sei im Hinblick auf die massiven Verletzungen, von Menschenrechten, Presse- und Meinungsfreiheit sowie der Rechtsfreiheit in China äußerst kritisch zu sehen, wie seine Partei in einer Anfrage an den Magistrat verdeutlich.
Insbesondere aufgrund der politischen Situation im Land hätte man die gesonderte Position des Symbols in der Stadtverordnetenversammlung (SVV) besprechen müssen, betont Steinheimer. „Es wäre notwendig gewesen, dass wir gemeinsam nach einem geeigneten Platz suchen“, betont er. Die Idee, dieses zu installieren sowie die Finanzierung habe jedoch lediglich im Ausschuss Erwähnung gefunden.
Der Magistrat entgegnet auf die Kritik indessen, dass keine Sonderstellung zu erkennen sei und es sich deshalb um Verwaltungshandeln handle. Ein Aufgreifen des Themas in der SVV sei somit nicht erforderlich. Der Magistrat macht in seiner Stellungnahme darüber hinaus deutlich, dass auf der Grünfläche neben dem Wappenkreisel nicht allein Platz für das Zeichen von Kunming, sondern ebenso für die Symbole möglicher weiterer Partnerstädte. Auf der Verkehrsinsel selbst sei hingegen kein Platz mehr.
Finanziert werde das gesamte Projekt von privaten Sponsoren, die der ehemalige Unternehmer Norbert Kern akquiriert habe. Er war es auch, der sich für eine Partnerschaft zwischen Kunming und Dietzenbach maßgeblich eingesetzt hatte.
Dass die Arbeiten für das Hoheitszeichen gerade in der Zeit stattfinden, in der die Kritik an China immer lauter wird, begründet die Verwaltung auf Nachfrage mit der Brut- und Setzzeit. Denn ab März seien bauliche Maßnahmen in Grünbereichen durch zusätzliche gesetzliche Vorgaben erschwert. Zudem handele es sich derzeit nur um Vorarbeiten. „Die eigentliche Installation des Wappens ist zu einem späteren Zeitpunkt im Frühsommer geplant“, heißt es aus dem Rathaus weiter. Denn der Liefertermin sei nicht bekannt.
Zudem betont die Stadt, dass Städtepartnerschaften per se nicht politisch, sondern neutral seien. „Überparteilich und überkonfessionell dienen die Partnerschaften der Völkerverständigung, der Begegnung von Menschen und Kulturen aller Länder und ihrer Beziehungen zu und untereinander“, bezieht die Stadt weiter Stellung. Dies beinhalte auch den Austausch zu Menschen, die in anderen Kulturen wohnhaft sind. Als Beispiele führt die Verwaltung etwa Belarus und Nicaragua an, wo die Partnerstädte Kostjukovitischi beziehungsweise Masaya liegen.
Ein Argument, dass Nils Steinheimer von den Grünen jedoch nicht überzeugt. Er sagt: „Die Installation eines Wappens ist immer auch ein politisches Statement.“ Da jedoch die Werte Deutschlands in China keinerlei Beachtung fänden, sei die Entscheidung, das Symbol dennoch am Wappenkreisel zu installieren, zumindest kritisch zu betrachten. Rückgängig machen ließe sie sich jetzt wohl nicht mehr. (Von Anna Scholze)
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https://www.op-online.de/region/dietzenbach/wappen-der-stadt-kunming-erhaelt-gesonderten-platz-91355923.html
Aus der Offenbach Post vom 11.04.2020:
Partnerschaft mit Kunming
Spende aus Fernost: Dietzenbachs Partnerschaft mit Kunming trägt erste Früchte
Die Freundschaft zwischen Kunming und Dietzenbach besteht schon einige Jahre, die offizielle Städtepartnerschaft ist erst wenige Wochen alt. Um so erfreulicher ist es, dass die Kontakte zur Stadt des ewigen Frühlings bereits erste Früchte tragen.
Dietzenbach/Kunming – Aus den Berichten über die ausgewanderte Lehrerin Magdalena Cholewa und ihr Leben in Kunming während der Corona-Pandemie resultiert nun ein Hilfsprojekt für Dietzenbach. „Viele Auswanderer wollen zurzeit Maskenspenden in ihre Heimatländer schicken“, erzählt Cholewa. Über unsere Zeitung entstand ein Kontakt zwischen ihr und Norbert Kern, der die Städtepartnerschaft aktiv förderte.
Mit einem Hilfegesuch meldete sich Norbert Kern bei seinen Kontakten in Kunming. Cholewa und zwei Kollegen – Sha Sha und Eddi Ameur – waren mit ihrer Organisation schon so weit, dass sie Kern eine positive Antwort schicken konnten. „Wir haben etwas Geld zusammen gelegt und bei diversen Fabriken angerufen“, berichtet Cholewa. „Uns war es wichtig, dass die Qualität gewährleistet ist.“
Nach einem Telefonat mit dem Zoll und einer erfolgreichen Probesendung nach Deutschland „wollten wir uns bei Herrn Kern melden, da hatte er an dem Tag eine Mail geschickt“. Kern berichtete von der Situation in Deutschland, aber auch im speziellen in Dietzenbach.
So wurde eine eine Spende von 800 Einweg-Masken auf den Weg in die Kreisstadt geschickt. Das Paket wurde diese Woche von Norbert Kern und Rolf Gödsche vom Logistikunternehmen Arnold und Hanl in Empfang genommen. „Das ist leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“, sagt Kern, schaue man auf die benötigte Menge. Trotzdem freut er sich, denn „über Frau Cholewa haben wir Unternehmen aufgetan, bei denen zum Beispiel Einrichtungen bestellen können“.
Die private Spende verteilte Kern in gleichen Teilen an die Heinrich-Mann-Schule, an das Kreishaus in Dietzenbach, an die Stadtverwaltung sowie an die berufsgenossenschaftliche Unfallklinik in Frankfurt.
VON YVONNE FITZENBERGER
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https://www.op-online.de/region/dietzenbach/dietzenbach-spende-fernost-partnerschaft-kunming-13647990.html
Aus der Offenbach Post vom 14.03.2020:
Dietzenbachs Partnerstadt Kunming
Magdalena Cholewa berichtet über den Alltag in Partnerstadt: Wochen ohne menschlichen Kontakt
Während in Deutschland die Auswirkungen des Coronavirus jetzt zu spüren sind, geht China langsam wieder zum Alltag über – ab heute wird die Quarantäne in der Provinz Yunnan aufgehoben.
Dietzenbach – Aus Dietzenbachs Partnerstadt Kunming, die in dieser Provinz liegt, meldet sich Englisch- und Sachkundelehrerin Magdalena Cholewa. Die Obertshausenerin lebt seit mehr als sieben Jahren im Südwesten Chinas und berichtet unserer Zeitung von ihrem momentanen Alltag in Kunming.
„Schon Ende Dezember hatten meine Freunde und ich von diesem neuen Virus in Wuhan gehört und uns noch an Silvester gefragt, ob wir uns Sorgen machen sollten. Nur einen Tag nach dem chinesischen Neujahr erreichte uns die Nachricht, dass wir die Bar, in der ich manchmal als Aushilfe arbeite, bis auf weiteres geschlossen lassen sollen. Von der Schule bekam ich einen Anruf, dass auch diese nicht wie geplant am 1. Februar wieder aufmacht.
Noch am gleichen Abend verbreitete sich schlichtweg Massenpanik auf den sozialen Netzwerken wie Wechat und Weibo. Menschen stürmten in die Supermärkte um alles zu hamstern, was noch da war. Fakenews überrollten uns, von abgesperrten Straßen, von leergekauften Supermärkten, von überforderten Krankenhäusern. Masken waren nach nur einem Tag komplett ausverkauft. Die Menschen trauten sich nicht mehr aus ihren Wohnungen. Die Stadt stand still und war leer.
Die erste Woche wusste niemand, was vor sich geht oder was die nächsten Tage bringen würden. Nur selten ging man zum Einkaufen raus. Die Einkaufsapp Meituan wurde unser bester Freund. Es hieß, Schulen, Bars, Restaurants und so weiter bleiben bis März geschlossen oder dürfen nur zum Mitnehmen oder Liefern öffnen. Die Situation wurde mit der Zeit transparenter. Mehr Informationen und weniger Panikmache führten dazu, dass wir gelernt haben, in der jetzigen Situation zu leben. Nicht zuletzt dank der GoKunming-Journalisten, die die ersten Wochen Nachrichten von Fakenews separiert haben und einen Bericht zur aktuellen Lagen bieten.
Nach und nach trauten wir uns wieder raus, uns auch wieder Freunde zu treffen oder einen Kaffee im Freien zu trinken. Gute drei Wochen lebten wir fast ohne jeglichen menschlichen Kontakt. Um nicht verrückt zu werden, belegte ich einige Onlinekurse zu Themen, die mich interessieren.
Inzwischen ist der Frühling zurück in der „Stadt des ewigen Frühlings“. Schulen operieren jetzt online über Videoanrufe. Für die öffentlichen Schulen wurde ein eigener Sender eingeführt, der für jeden Jahrgang „Online-Klassen“ sendet. Hausaufgaben werden dann an die Lehrer geschickt.
Zwei Mal die Woche sehe ich meine Schüler nur über das Internet. Ich suche Videos für sie als Vorbereitung auf unser Thema oder mache kurze Präsentationen. Sie schicken mir ihre Hausaufgaben als Word-Datei. Wir gewöhnen uns daran. Masken sind immer noch Pflicht, wenn wir das Haus verlassen. Überall an Cafés, Shops und Hauseingängen wurden QR-Codes angebracht, die man beim Betreten oder Verlassen scannen muss. Damit man sehen kann, wer sich mit einem Infizierten am gleichen Ort aufgehalten hat. Überall wird Fieber gemessen. Feuchttücher und Desinfektionsgel sind unsere ständigen Begleiter. Immer wieder packt sie jemand aus und „schmeißt eine Runde“. Leben kehrt langsam wieder ein in Kunming. Noch ist es nicht, wie es mal war, aber für uns ist das Schlimmste hoffentlich vorbei.“
Von Yvonne Fitzenberger
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https://www.op-online.de/region/dietzenbach/dietzenbach-partnerstadt-kunming-auswirkungen-coronavirus-13598306.html
Aus der Dietzenbach Stadtpost vom 27.02.2020:
20.000 Schutzmasken aus Kunming
Über das Geschenk aus China freuten sich unter anderem der Kreisbeigeordnete Carsten Müller, die Stadtverordnetenvorsteherin Christel Germer, der Bürgermeister Jürgen Rogg sowie Norbert Kern.
Aus der Offenbach Post vom 18.12.2018:
Stadtverordnete stimmen dafür
Städtepartnerschaft mit chinesischer Metropole Kunming kann kommen
Dietzenbach – Grünes Licht für die Städtepartnerschaft mit Kunming haben die Stadtverordneten gegeben. Nun liegt es am Magistrat, eine Vereinbarung mit Vertretern aus China abzuschließen. Von Ronny Paul
Die Hand von chinesischer Seite war lange ausgestreckt, bis die Stadtverordneten eingeschlagen haben. Seit August liegt Dietzenbach eine offizielle Anfrage aus Kunming vor, dass eine Städtepartnerschaft gewünscht ist. Ein offizieller Antrag an die chinesische Zentralregierung wurde vonseiten Kunmings ebenfalls bereits gestellt. Nun hat es, wie berichtet, ein bisschen gedauert, bis die Stadtverordneten sich mehrheitlich – bei Gegenstimmen der Grünen- und AfD-Fraktion und Enthaltung von DL/FW-UDS-Abgeordnetem Jens Hinrichsen – dann in der letzten Versammlung des Jahres für eine Städtepartnerschaft mit der chinesischen Metropole ausgesprochen haben. Nun liegt der Spielball beim Magistrat, eine Vereinbarung über eine Städtepartnerschaft mit Kunming zu schließen.
Damit wird sich ein Kreis schließen, der vor elf Jahren im ewigen Eis Grönlands seinen Anfang genommen hat. Damals haben der Dietzenbacher Unternehmer Norbert Kern und der chinesische Abenteurer Jin Feibao die Idee, freundschaftliche Bande zwischen ihren Städten zu schließen. Ein Jahr später tritt Kern mit der Idee an den Magistrat, ein weiteres Jahr später unterzeichnete eine Delegation aus Dietzenbach in Kunming einen Freundschaftsvertrag. Kern ist glücklich, dass die geplante Städtepartnerschaft nun eine weitere wichtige Hürde genommen hat. „Es ist eine Ehre für eine so kleine Stadt, dass Kunming eine Partnerschaft eingehen möchte“, findet Kern, der alle Hebel in Bewegung setzen will, damit die Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrages in Dietzenbach stattfinden kann. Zudem hat Kern eine finanzielle Beteiligung zugesagt, um die Pflege der Partnerschaft gewährleisten zu können. Um diese wollen sich neben dem Verein für internationale Beziehungen (ViB) vor allem Bürger ehrenamtlich engagieren.
Eine davon ist die Künstlerin Uschi Heusel, die mit ihrer Ratte-Ludwig-Ausstellung im Frühjahr die Herzen der Kunminger bereits erobert hat: „Ich freue mich und bin auf die Entwicklung der Städtepartnerschaft gespannt“, sagt sie und lässt ausrichten: „Gerda und Ludwig freuen sich irre, dass für Kunming entschieden wurde.“
Die Diskussionen drehten sich zuletzt in der Stadtverordnetenversammlung nicht mehr darum, ob eine Städtepartnerschaft eingegangen werden solle, sondern unter welchen Voraussetzungen: Die Grünen wollten in einer Präambel ausdrücklich den Verweis auf das Einhalten von Menschenrechten und Pressefreiheit festgehalten haben. Dem widersprachen die Stadtverordneten größtenteils. Rainer Engelhardt (SPD) brachte es auf den Punkt: „Städtepartnerschaften sind ein Versuch, dass Menschen sich treffen und verbinden.“ Er erinnerte daran, dass eine Partnerschaft mit der tschechischen Stadt Rakovnik in den 80er-Jahren mit einer solchen Präambel, wie die Grünen es gefordert haben, zu Zeiten des Kalten Krieges nicht möglich gewesen wäre.
Alles eine Nummer größer
Kunming ist die Hauptstadt der Provinz Yunnan im Südwesten der Volksrepublik China und trägt den Beinamen „Stadt des Frühlings“. 2011 hat Bürgermeister Jürgen Rogg in China einen Vertrag zur freundschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Stadt Kunming und Dietzenbach unterzeichnet. Dabei könnten die beiden Städte unterschiedlicher kaum sein. Kunming erstreckt sich über eine Fläche von 21 473 Quadratkilometern, Dietzenbach ist rund 21 Quadratkilometer groß. Auch die Einwohnerzahlen zeigen: In Dietzenbachs Freundschaftsstadt ist alles ein paar Nummern größer. Während die Kreisstadt rund 34 000 Einwohner zählt, wohnen im Großraum Kunming rund 6,7 Millionen Menschen. Der Hexenberg ist mit 216 Metern die höchste Erhebung im Kreis Offenbach – Dietzenbach liegt im Schnitt 135 Meter über dem Meeresspiegel –, Kunming thront hingegen auf dem fast 2000 Meter hohen Ost-Yunnan-Plateau. So herrscht dort über das ganze Jahr relativ mildes Klima. Dadurch wachsen in der Provinz Yunnan Bananen und Orangen, Kaffee wird angebaut. Besonders bekannt ist die Region für Grüntee und jegliche Art von Pilzen, vor allem Trüffel, die dort in Unmengen gedeihen. Die älteste Erwähnung der Stadt Dietzenbach datiert auf das Jahr 1215. Bereits 279 vor Christus existierte an der Stelle des heutigen Kunmings eine Siedlung. 765 wurde dort die Stadt Tuadong gegründet, die unter mongolischer Herrschaft 1276 in Kunming umbenannt wurde. (ron)
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https://www.op-online.de/region/dietzenbach/dietzenbach-stadtverordnete-stimmen-einer-staedtepartnerschaft-chinesischen-metropole-kunming-10887115.html
Aus der Frankfurter Rundschau vom 17.12.2018:
Mit Kunming verschwistert
Die Stadtverordneten nehmen eine chinesische Städtepartnerschaftsanfrage an. Zuvor gab es schon eine Städtefreundschaft mit der Kommune.
Die bisherige Städtefreundschaft zwischen Dietzenbach und der chinesischen Millionenstadt Kunming soll zu einer Partnerschaft aufgewertet werden. Das haben die Stadtverordneten am Freitag mehrheitlich beschlossen. Allein die Grünen und die AfD stimmten dagegen.
Die Grünen scheiterten zuvor mit ihrem Antrag für eine Partnerschaft mit Kunming unter der Bedingung einer Präambel im Vertrag, nach der von der Partnerstadt die Einhaltung von Menschenrechten, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit erwartet würde. Man stehe zu den Menschenrechten und wolle dies auch zeigen, verteidigte Nils Steinheimer (Grüne) den Vorstoß.
Mit einer solchen Präambel würde die Partnerschaft unmöglich gemacht, kritisierten etwa der fraktionslose Artus Rosenbusch oder SPD-Chef Rainer Engelhardt. „Wir sollten nicht die Moralapostel spielen“, sagte Rosenbusch. Engelhardt erinnerte daran, dass es unter einer solchen Präambel 1986 keine Partnerschaft mit der tschechischen Stadt Rakovnik gegeben hätte. Auch in Zürich, das bereits mit Kunming verpartnert sei, hätte man nicht auf Vorbedingungen gepocht. Dass es unterschiedliche Ansichten zum Demokratieverständnis gebe, sei den Partnern in China durchaus bewusst, sagte Bürgermeister Jürgen Rogg (parteilos). Bereits 2013 sei dies bei einem Besuch zwischen ihm und seinem chinesischen Amtskollegen erörtert worden.
Seit 2012 gibt es eine Städtefreundschaft zwischen Dietzenbach und Kunming, die auf den Dietzenbacher Unternehmer Norbert Kern zurückgeht. Die Städtefreundschaft wurde bisher vor allem durch Kunstausstellungen gelebt. In diesem Jahr hat die Dietzenbacher Heinrich-Mann-Schule ein Schüleraustauschprogramm mit China erarbeitet, im August fragte Kunming offiziell wegen einer Städtepartnerschaft an. Kunming wird somit der siebte Städtepartner Dietzenbachs werden.
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https://www.fr.de/rhein-main/kunming-verschwistert-10945818.html
Aus der Offenbach Post vom 14.04.2018:
Bürgerreise nach Kunming
In der Stadt des Frühlings
Dietzenbach – Unzählige Eindrücke haben die Dietzenbacher auf der ersten Bürgerreise in die Freundschaftsstadt Kunming gesammelt. Nicht nur die Ausstellung von Uschi Heusel und die Sehenswürdigkeiten, auch die Gastfreundschaft bleibt den Teilnehmern im Gedächtnis. Von Ronny Paul
„Seit vergangenen Oktober ist der Virus in mir wieder ausgebrochen.“ Es ist kein gesundheitsbedrohlicher, sondern ein Erreger der Aufregung und Anspannung, der die Künstlerin Uschi Heusel gepackt hat, ihre Werke in Dietzenbachs sieben Millionen Einwohner großen Freundschaftsstadt Kunming auszustellen. Nachdem die vergangenes Jahr bereits vorgesehene Bürgerreise nicht geklappt hat, ist jüngst eine 13-köpfige Gruppe über Peking in Dietzenbachs Freundschaftsstadt Kunming geflogen. Im Mittelpunkt stand dabei Uschis Heusels Ausstellung im „Liuyun Hall H Experimental Theater“. Dabei hatten Heusel und Norbert Kern, der zum einen die Freundschaft zwischen beiden Städten zusammen mit seinem Kunminger Freund Jin Feibao initiiert und zum anderen die Bürgerreise organisiert hat, eine Zeit lang Angst, die Gemälde der Dietzenbacher Künstlerin könnten nicht rechtzeitig im Reich der Mitte ankommen. Letztlich war es eine Punktlandung, berichtet Kern, der die Reise aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig nicht antreten konnte. Als die Bilder dann in der Nacht vor der Ausstellungseröffnung ankamen und Jin Feibao mit Freunden die ganze Nacht alles vorbereitet hat, sei ihr ein „Riesenstein“ vom Herzen gefallen, berichtet Heusel.
Die Ausstellungseröffnung selbst war für die Künstlerin überwältigend. Alle Plätze waren besetzt, Zeitungs-, Radio- und Fernsehjournalisten sowie viele namhafte Künstler aus Kunming und Umgebung waren gekommen, um Ratte Ludwig und das „Museum of Modern Rat“ kennenzulernen. Darunter auch der bekannte Künstler Luo Xu, der 2012 einige seiner Werke im Dietzenbacher Rathaus ausgestellt und die Delegation auf ihrer elftägigen Reise Tage später in Mile empfangen hat. Feibao, der die Ausstellung komplett über Sponsoren-Geld finanziert, viel Werbung und Plakate gemacht hat und die Dietzenbacher mit Ratte-Ludwig-Shirts sowie üppig gestalteten und mit aktuellen Reisefotos illustrierten Ausstellungsbroschüren beschenkte, schätzte 5000 bis 6000 Ausstellungs-Besucher. Darunter auch Schulkinder, die in der Ausstellung die Werke von Heusel nachmalten. Die Steinbergerin sagt rückblickend und immer noch überwältigt: „Ich habe mich kleiner gefühlt wie in Dietzenbach, obwohl die Chinesen mich größer gemacht haben.“
Nach der Ausstellungseröffnung stand für die Dietzenbacher der Empfang bei der Stadt durch Vize-Bürgermeisterin Jianying Wang an. Diese unterstrich den Wunsch, die Freundschaft zwischen beiden Städten weiter auszubauen und auch die Möglichkeit zu nutzen, voneinander zu lernen, berichtet Erster Stadtrat Dieter Lang. „Die Bürgerreise war eine gute Möglichkeit, den Verband der Freundschaft zwischen Norbert Kern und Jin Feibao auf ein breiteres Fundament zu stellen.“ Wie es sich für gute Gäste gehört, überreichte der Erste Stadtrat einen Dietzenbach Bembel. Feibao und Wang seien zudem begeistert von Apfelwein gewesen. Eine Bürgerreise in die Kreisstadt sei für 2019 angedacht, berichtet Lang. „Sie haben klar gesagt, dass sie nächstes Jahr nach Dietzenbach kommen.“ Und dann gebe es die Überlegung, gemeinsam Apfelwein zu keltern.
Neben dem offiziellen Teil stand für die Gruppe auch viel Erkundung an.
Einer der Höhepunkte war der Besuch bei Luo Xu in Mile. Dort hat der Künstler eine „völlig neu gestaltete Landschaft“ geschaffen, sagt Lang. Er habe die Landschaft – etwa Hügel – so modelliert, dass sie zu den Gebäuden dort passt. Auch eine Gedenkstätte für die Toten der Kulturrevolution (1966 bis 1976) unter Mao Zedong haben die Dietzenbacher besucht. Ein Mahnmal listet die Namen der Verstorbenen auf, die unrühmliche Vergangenheit ist dort auch mit Fotos und Texten dargestellt, berichtet der Erste Stadtrat. China-Kenner Kern bestätigt, dass sich die Bürger sehr wohl mit der Aufarbeitung der damaligen Gräueltaten befassen und alte, von Mao abgerissene Tempel originalgetreu wiederaufbauen.
Bei Luo Xu haben sich die Kreisstädter besonders wohlgefühlt. Am letzten Abend stimmte Barbara Wendtland deutsches Liedgut an, nachdem die Chinesen Heusel ein Ständchen gebracht haben.
Beim Besuch des Pudacao-Nationalparks kamen die Dietzenbacher ganz schön aus der Puste, weil dieser auf 3600 Metern Höhe liegt. Und der Besuch der berühmten Tigersprungschlucht in Shangri La wird der Gruppe wohl auch noch lange in Erinnerung bleiben.
Lang: „Es gab tagtäglich so viele Eindrücke, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskam.“ Er hebt vor allem die Freundlichkeit und die zuvorkommende Art der Menschen hervor.
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https://www.op-online.de/region/dietzenbach/buergerreise-freundschaftsstadt-kunming-stadt-fruehlings-9779091.html
Aus der Offenbach Post vom 27.07.2016:
Chinesische Gäste in der Kreisstadt
Bald Seniorenreisen nach Kunming?
Dietzenbach – Kurz, aber knackig: Zu einer Stippvisite mit intensiven und aufschlussreichen Begegnungen hielt sich eine Delegation aus der chinesischen Freundschaftsstadt Kunming in Dietzenbach auf. Von Barbara Scholze
Einen Tag lang eilte die Abordnung mit Erstem Stadtrat Dieter Lang durch die Kreisstadt – immer auf der Suche nach möglichst vielen Informationen über das soziale Geschehen bei den deutschen Freunden. „Auf Wunsch der Gäste haben wir dieses Mal wesentliche Aspekte aus dem Fachbereich Soziale Dienste präsentiert“, sagte Lang. Ihren Streifzug durch Dietzenbach beginnen die Gäste mit einer Führung durch das Rathaus. Eine anschließende Zusammenkunft steht unter dem Motto „Sozialpolitik“ mit Themen wie Bildung in Kindergarten und Schule.
Nachmittags geht es auf Tour durch die Stadt. Ziel ist das Seniorenzentrum in Steinberg. Dort zeigen sich die Chinesen beeindruckt von der Vielfalt der Seniorenarbeit, die Abteilungsleiterin Sigrun Schreibweiss präsentiert. „Wir bieten ein Netz, das trägt und waren damit schon zu früheren Zeiten führend in der Bundesrepublik“, sagt Schreibweiss. Besondere Aufmerksamkeit bringen die Gäste den Zahlen zu Bevölkerungsstruktur und demografischer Entwicklung entgegen. „Wir haben eine ähnliche Altersstruktur“, sagt Xingguo Fang, der in einer einem Staatssekretär vergleichbaren Position in Kunming arbeitet und Ehrenpräsident der Freundschaftsgesellschaft für die Beziehungen mit Dietzenbach ist. Indes seien die Dimensionen in Kunming etwas anders. „17 Prozent der Bevölkerung der Hauptstadt in der Provinz Yunnan sind älter als 60 Jahre. Bei insgesamt rund 7,6 Millionen Einwohnern sind das immerhin 950.000 Frauen und Männer, die zu den Senioren zählen.“
Schreibweiss’ Bemerkung „ältere Menschen heute sind vitaler, sie leben länger und bleiben länger fit“, löst reges Nicken bei den chinesischen Freunden, unter ihnen weitere Vertreter der Stadtregierung, aus. Die Abteilungsleiterin der Seniorenarbeit weist darauf hin, dass die Arbeit entsprechend vielfältig sei. Es gehe darum, Selbstständigkeit und Selbstbestimmung zu erhalten und ein Miteinander der Generationen und Nationalitäten zu ermöglichen.
Intensive Nachfragen haben die Gäste vor allem zur Wohnsituation älterer Menschen. „Wir haben in der Stadt insgesamt sechs Seniorenwohnanlagen mit 194 Wohnungen und derzeit ein Senioren- und Pflegeheim“, berichtet Schreibweiss. Dabei fordert das deutsche System der freien Träger durchaus einiges an Erklärungen für die Chinesen. „Bei uns baut die Staatsregierung die Altersheime“, erzählt Fang. „Das Thema der Versorgung unserer Älteren beschäftigt nicht nur uns, sondern die ganze Welt“, betont er. Er sei beeindruckt von dem Dietzenbacher Konzept, „vor allem Anregungen zu Treffpunkten, die soziale Kontakte der älteren Menschen ermöglichen, werden wir mit nach Hause nehmen“. Auch China wolle, dass Ältere besser und gesünder leben. „Dabei können wir viel von Deutschland und jetzt auch von Dietzenbach lernen.“ Und Fang denkt noch weiter: „Luft und Lebensqualität in Kunming sind sehr gut, vielleicht kommen eines Tages Senioren aus Dietzenbach zu uns“, schlägt er vor.
Seit 2011 pflegt Dietzenbach freundschaftliche Beziehungen zu der Stadt in China. Initiiert hatte die Beziehung Unternehmer und Weltenbummler Norbert Kern, Mitglied des ehrenamtlichen Wirtschaftsrates. Erst vor wenigen Wochen waren Kreisstädter nach Kunming gereist. „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren sehr gute persönliche Beziehungen entwickelt“, stellt Xingguo Fang fest. Er freue sich, dass der Austausch auch über wirtschaftliche Belange hinausgehe, hebt Michael Krtsch, Chef der Wirtschaftsförderung, hervor.
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https://www.op-online.de/region/dietzenbach/dietzenbach-bald-seniorenreisen-nach-kunming-6611407.html
Aus der Dietzenbach Stadtpost vom 01.09.2016:
Aus der Offenbach Post vom 18.12.2015:
Thema Umwelttechnik
Chinesische Delegation aus Kunming zu Besuch
Dietzenbach – Eine chinesische Delegation aus Kunming schaut sich in der Kreisstadt unter anderem die Kläranlage und das DRK-Seniorenzentrum an. Konkrete Pläne für Unternehmensansiedlungen gibt es noch nicht. Von Ronny Paul
Eine Freundschaft will gepflegt werden. Daher begrüßte Bürgermeister Jürgen Rogg gestern eine sechsköpfige chinesische Delegation mit den Worten: „Liebe Freunde aus Kunming…“ – und entschuldigte sich gleich für das derzeitige graue Wetter in der Kreisstadt. Für die Gäste aus China, angeführt vom Kunminger Stadtbezirksbürgermeister von Guandu, Zhong Wang, war das wohl eher Nebensache, stand doch ein volles Programm an. Nach der Begrüßung von Bürgermeister Rogg und Michael Krtsch von der Stabsstelle Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung sowie einem vierminütigen Imagefilm über die Rhein-Main-Region, referierte der von der Wirtschaftsförderung eingeladene Unternehmer Michael Blumberg über Möglichkeiten der Renaturierung von Gewässern. Besonders interessant für die Gäste, ist doch der Süßwassersee Dian Chi in Kunming – etwa so groß wie der Bodensee – gekippt und muss laut Rogg mit „viel Aufwand renaturiert werden“.
Im Anschluss schauten die Gäste bei der Kläranlage an der Limesstraße vorbei, die Michael Würz, Leiter der Städtischen Betriebe, vorstellte. Nach gemeinsamem Mittagessen im Bürgerhaus führte Walter Fontaine, Fachbereichsleiter Soziale Dienste, durch das DRK-Seniorenzentrum am Hessentagspark, danach referierte Abteilungsleiterin Sigrun Schreibweiss über die städtische Seniorenarbeit. Nach so viel Input kam den Gästen ein gemeinsames Abendessen im „Klaane Sachsenhäuser“ in Frankfurt wohl gerade recht.
Im September 2011 war Rogg zu Gast in der chinesischen Metropole Kunming, um einen Städtefreundschaftsvertrag zu unterzeichnen. Angetrieben hatten die Städtefreundschaft, wie berichtet, die Freunde Norbert Keim und Jin Feibao aus Kunming. Seither waren schon einige Male Delegationen aus China in der Kreisstadt zu Gast und umgekehrt, mit dem Ziel, eine wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit zwischen der rund sieben Millionen Einwohner zählenden chinesischen Großstadt und der laut Krtsch „mitten in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main“ gelegenen Kreisstadt zu forcieren. Zwar habe Dietzenbach viel weniger Einwohner als Kunming, dafür aber 240.000 Quadratmeter direkt verfügbare Gewerbefläche und den Frankfurter Flughafen unmittelbar vor der Haustür, warb Krtsch für eine Ansiedlung chinesischer Unternehmen. Konkrete Pläne konnte er noch nicht verkünden, derzeit liefen aber zumindest Gespräche mit einem kleinen Unternehmen für energieeffizientes Bauen.
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https://www.op-online.de/region/dietzenbach/eine-chinesische-delegation-kunming-informiert-sich-kreisstadt-ueber-umwelttechnik-5968810.html
Aus der Offenbach Post vom 06.08.2013:
Delegation aus Kunming
Stadtrundfahrt mit Panzerwagen
Dietzenbach – Die Chinesen kommen: Zum eintägigen Besuch war gestern eine hochrangige Wirtschaftsdelegation aus Kunming in der Provinz Yunnan in der Kreisstadt eingetroffen. Von Simone Weil
Vor zwei Jahren hatte man einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet, nun statteten die Gäste um Oberbürgermeister Li Wenrong in Begleitung von Wen Zhenshun, des Generalkonsuls der Volkrepublik China, der Kreisstadt einen offiziellen Gegenbesuch ab.
Auch wenn bei der ersten Begegnung im Stadtgebiet noch die chinesischen Fähnchen vermisst wurden (die waren von Seiten der Stadt erst für den offiziellen Empfang im Stadtverordnetensitzungssaal eingeplant), so stand immerhin die gepanzerte Limousine bereit, auf die das Oberhaupt der chinesischen Riesenstadt mit einer Einwohnerzahl von 7,5 Millionen bestanden hatte. Die Stadt am Nordrand des Dian-Sees versteht sich als ein bedeutsames Tor Chinas nach Süd- und Südostasien.
Im Anschluss an die kurze Stippvisite im Rathaus brach man zu einer kleinen Stadtrundfahrt mit dem Bus auf. Angeführt von der Polizei und dem gepanzerten Audi A8 folgte der Reisebus der kleinen motorisierten Karawane entlang der Gewerbegebiete innerhalb der Dietzenbacher Gemarkung.
Vorbei am Rathaus-Center, an Unternehmen wie Rewe, dem Trainingscenter von Volvo, den IT-Experten von Controlware und vielen weiteren passierte die Besuchergruppe auch einige Gewerbeflächen, die die Stadt Dietzenbach nur allzu gerne an den Investor bringen würde. Schließlich schraubte sich der kleine Zug hinauf zum Wingertsberg, um dort das prachtvolle Sommerwetter auszunutzen, den Aussichtsturm zu besteigen und die Fernsicht zu genießen.
Doch die Zeit wurde bereits knapp: Denn für den Nachmittag standen nach dem Mittagessen im Bürgerhaus noch umfangreiche Besichtigungen an bei der Firma Cavotec sowie dem Pelletwerk der Energieversorgung Offenbach (EVO). Nach einer Präsentation schließlich wollte man die chinesischen Freunde mit einem offiziellen Empfang im Rathaus – diesmal also mit Fähnchen – ehren und willkommen heißen. Ein Bericht folgt.
Hier geht es zum vollständigen Artikel:
https://www.op-online.de/region/dietzenbach/delegation-kunming-china-besucht-dietzenbach-3043020.html
Aus der Offenbach Post vom 29.06.2011:
„Tor zu Rhein-Main“
Dietzenbach – Hu Jintao, Führer von Staat, Partei und Armee der Volksrepublik China, ist derzeit zu Gast in der Hauptstadt Berlin. Jin Feibao, Abenteurer, Unternehmensberater und Botschafter der Sieben-Millionen-Einwohner-Stadt Kunming im Südwesten Chinas, war bereits Ende Oktober zu Gast in Deutschland. Und zwar in Dietzenbach. Von Nina Beck
Und auch, wenn sein Besuch in allererster Linie privater Natur war , besuchte er hier seinen Dietzenbacher Freund und Südpolexpeditionskollegen Norbert Kern –, so schwang doch auch hier das Wörtchen Wirtschaftsbeziehungen schon deutlich mit.
Dass der erste Kontakt über eine persönliche Verbindung zustande kam, könne von Vorteil sein, sagte Bürgermeister Jürgen Rogg gestern im Rahmen einer Pressekonferenz zum Thema Wirtschaftsförderung. „Wir erhoffen uns, dass wir dadurch schneller ans Ziel gelangen können als etwa über einen politischen Weg.“ Und so traf bereits nach kaum mehr als einem halben Jahr, Mitte Mai, eine offizielle, schriftliche Einladung für einen Besuch der Stadt Kunming in Dietzenbach ein.
Eine zehnköpfige Delegation, darunter für die Stadt Bürgermeister Rogg, der technische Leiter der Städtischen Betriebe, Michael Würz, sowie eine gebürtige Pekingerin, die in Deutschland Jura studiert hat, als Landeskennerin und Dolmetscherin, wird nun vom 28. August bis 2. September der Einladung in die Provinz Yunnan folgen. Auch Vertreter der heimischen Wirtschaft sowie einige Mitglieder des Wirtschaftsrates werden dabei sein. Ziel ist es, eine bereits vorbereitete Absichtserklärung für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu unterzeichnen.
„Wir sehen uns nicht als Dietzenbach, sondern als Tor zur Rhein-Main-Region.“
So sollen Unternehmen, die sich in dem jeweils anderen Land ansiedeln wollen, Unterstützung erhalten, was auch für die Suche nach möglichen Geschäftspartnern und den Aufbau von Kontakten zu Institutionen und anderen Organisationen gilt. Auch ein Austausch im Bereich des Wissens- und Technologietransfers soll hier nach Möglichkeit forciert werden, insbesondere auf den Gebieten der regenerativen Energien und der Abfallwirtschaft.
Die Rückeinladung der chinesischen Partner wird dann schon weitere Kreise ziehen, diesbezügliche Gespräche mit Landrat Oliver Quilling, der Wirtschaftsförderung des Kreises Offenbach sowie dem Hessischen Staatssekretär Steffen Saebisch seien schon geführt worden, wie Rogg mitteilte. Dazu sollen auch Unternehmer aus der gesamten Region eingeladen werden. „Kunming ist ja viel zu groß, um nur hier zu investieren. Wir sehen uns nicht als Dietzenbach“, so Rogg, „sondern als Tor zur Rhein-Main-Region.“ Zumindest am Anfang „etwas die Steuerung in der Hand behalten“ würde er aber schon ganz gerne. „Wir investieren ja Zeit und Geld.“
Auch Controlware-Chef Helmut Wörner wird voraussichtlich mitfahren nach China. In dem von ihm initiierten Euro-Asia-Center an der Voltastraße hätten sich bereits „erste Erfolge“ angebahnt, sagte Rogg am Rande des Pressetermins.
Hier es zum vollständigen Artikel:
https://www.op-online.de/region/dietzenbach/tor-rhein-main-1300350.html
Aus der Offenbach Post vom 04.06.2011:
Auf den Spuren des Ministers
Dietzenbach – Die Chinesen kommen! Stimmt nicht ganz: Dietzenbach kommt erstmal zu den Chinesen. Denn Bürgermeister Jürgen Rogg plant eine Reise nach Kunming im Süden der Volksrepublik. Von Christoph Zöllner
Ziel ist eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der in der Provinz Yunnan gelegenen Stadt, die rund sieben Millionen Einwohner zählt. Den Stadtverordneten liegt ein Bericht des Magistrats vor, wonach Mitte Mai eine offizielle schriftliche Einladung für einen Besuch in Kunming eingegangen ist. Der Kontakt dorthin war über den Dietzenbacher Abenteurer Norbert Kern zustande gekommen, der bei seinen Reisen an den Nord- und den Südpol den chinesischen Nationalhelden Jin Feibao kennengelernt hatte, der aus Kunming stammt.
Zu den Teilnehmern der Dietzenbacher Fernost-Delegation sollen neben Rogg Michael Würz, technischer Leiter der Städtischen Betriebe, und Mitglieder des Wirtschaftsrates gehören, der die Stadt ehrenamtlich berät. Darunter Norbert Kern, Uwe Werkmann, Klaus Lippold, Peter Neubauer und Alexander Wilhelm. Außerdem stehen einige Unternehmer und Firmenvertreter auf der Liste wie Helmut Wörner (Controlware), Josef Preis (Pittler), Jürgen Andreas (Andreas), Claudia Möser (Redux) und Bernd Stichel (Rhenus Logistics). Fraktionsvorsitzende könnten sich auf eigenen Wunsch der Delegation anschließen. Die Stadt müsse lediglich die Kosten für Teilnehmer aus der Verwaltung und dem Eigenbetrieb zahlen. Wie hoch diese sind, geht aus dem Bericht nicht hervor. Auch der Termin steht noch nicht fest.
In China wollen die Dietzenbacher verschiedene Firmen und die dortige Industrie- und Handelskammer besichtigen. Am Ende soll die Einladung einer chinesischen Delegation nach Dietzenbach stehen. Landrat Oliver Quilling, der über die Aktivitäten der städtischen Wirtschaftsförderung informiert sei, wolle den Gegenbesuch in Dietzenbach offiziell mit begleiten, heißt es.
„Sobald die vollständige Organisation steht“, will Rogg Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch über die Reise informieren. Posch hatte kürzlich bei einem Besuch in Peking die Bedeutung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit China betont. Das Handelsvolumen zwischen Hessen und China sei 2010 um 36 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro gestiegen. Der Minister warb für Hessen als Investitionsstandort und verwies auf die guten Flugverbindungen.
Schwerpunktbranchen in Kunming sind Maschinenbau, Elektrotechnik, Chemie und Pharmazie. Die Stadt gilt aber auch als High-Tech-Entwicklungszone, als auffällig gelten die zahlreichen Solarthermieanlagen auf den Dächern der Wohnhäuser. Darüber hinaus wird zunehmend auch die Photovoltaik gefördert.
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https://www.op-online.de/region/dietzenbach/spuren-ministers-1270803.html